Es wurde schon sehr viel über die Schwitzhütte geschrieben. Vorwiegend wird seit den 70er Jahren bei uns die indianische Form, in welcher Tradition auch immer, praktiziert.
Als damals Archie Fire Lamedeer zu uns nach Europa kam und mit Menschen diese Zeremonie abhielt, betonte er immer wieder das er sie uns von unseren Urvätern zurückbringt.
Es war auch ihm, genau so wie mir, eine Anliegen das wir Europäer wieder zu unseren Wurzeln zurückfinden. So bin ich dabei diesen Ursprung mit Hilfe meiner Spirits, meiner Ahnen, meiner Frau und meinen Freunden wieder zum Leben zu erwecken. Wir dürfen nicht vergessen das seit sehr langer Zeit alles dafür getan wird unsere Wurzeln, unsere Bräuche zu verwässern, zu übernehmen und zu überdecken.
James Robideau ein Dakota Elder, sagte auf dem Wurzeln der Erde Fest 2014 – euer Holocaust dauert schon viel länger als der meines Volkes. Unserer begann vor 500 Jahren – eurer vor 2000. Versucht nicht unsere Zeremonien zu kopieren, sondern macht euch auf die Suche nach euren eigenen.
So habe ich es mir zur Aufgabe gemacht meine eigene, von meinen Spirits und Ahnen offenbarte Zeremonie wieder zu entdecken.
Die Grundprinzipien einer Schwitzhütte sind allerdings in allen Traditionen gleich.
- aussuchen eines geeigneten Platzes
- aufstellen eines Holzgerüstes in der Form einer Halbkugel
- abdecken derselben mit Decken, bis es darin völlig dunkel ist
- errichten eines Mutter Erde Altars
- aufschichten einer Steinpyramide und abdecken derselben mit Holz welches entzündet wird. Wenn die Steine glühen werden sie nach Anleitung des Leiters in die Hütte gebracht
- Durchführung von vier Runden, gemeinsamen beten und singen mit den Teilnehmern
- abschließendes gemeinsames Zeremonieessen
Was sind das für Gebete und was bringt mir das?
Nun in meiner Interpretation kommt das Wort Gebet von „Bitten“. Ich habe also die Möglichkeit Bitten für mich selbst oder jemand anderen laut auszusprechen. Das wiederum bewirkt das ich mir selbst bewusst mache was ich mir wünsche und ersehne. Es in die Welt bringe. Laut ausgesprochen hat es viel mehr Kraft als der innere Dialog der sich, meiner Erfahrung nach, sehr oft im Kreis dreht und – Hand aufs Herz – auch sehr oft nur ein Gedanke bleibt. Nach Beendigung des Gebets wird für jeden Einzelnen aufgegossen um durch den Wasserdampf – Großmutter Wasser – die Worte zur Schöpferkraft, zum Spirit, zu deinem persönlichen Gott hinaufgetragen zu werden um im Hier und Jetzt Gestalt anzunehmen.
Die Hitze die dabei entsteht und die Energien die auf uns einwirken sind unser Opfer zur Festigung des Erbetenen. Denn alles muss im Gleichgewicht sein – das heißt wenn ich von der geistigen Welt etwas bekommen will, muss ich auch etwas geben.
Die Gesänge in der Schwitzhütte sollen uns die nötige Energie, den Beistand, das Verständnis geben den Prozess zu durchstehen. Darum bist auch du angehalten mit zu singen!
Gemeinsames Trommeln berstärkt, richtet auf und unterstützt ebenfalls.
Was man auch nicht ausser Acht lassen sollte ist das Schwitzhütte eine Medizin ist, die nur dann wirkt wenn ich sie öfters zu mir nehme. Einmal Schwitzhütte kann erwecken – alle folgenden sind ein Weg zu dir selbst.
Auf jeden Fall ist es die erdigste, kraftvollste, vieles verändernde Transformation und energetische Reinigung unseres Energiekörpers die ich kenne!
Aus eigener Erfahrung kann ich euch nur das mitgeben – es wird heiß werden in der Hütte, für den einen mehr, den anderen weniger. Das ist abhängig vom Prozess in den jeder einzelne kommen wird.
Es möge Heilung geschehen!